In den vom Krieg gebeutelten syrischen Städten Aleppo und Homs kämpfen die Mütter, Frauen und Kinder um das Überleben. Die meisten Frauen kommen ursprünglich vom Land, wo sie keinen Schulunterricht in Schreiben und Lesen besuchten, da dies nur den Söhnen vorbehalten war. Nun müssen sie ohne ihre Männer und Väter für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen. Unterrichtsangebote in Lesen, Schreiben und Rechnen werden deshalb nicht nur für Kinder, sondern auch für Frauen angeboten. Über den «Bus der Hoffnung» werden Hilfsmittel wie Nahrung, Koch- und Hygieneset, Kleider und auch Informationen über Alphabetisierungskurse für alleinerziehende Mütter und Frauen abgegeben. Die Kurse finden im Care Zentrum des Franziskanerordens in Aleppo und im Gemeinschaftszentrum in Homs statt. Am 13. 3.2020 hat auch Syrien wegen der Coronavirus-Pandemie alle Universitäten, Schulen und Horte geschlossen und es gelten die gleichen Anweisungen wie bei uns. Nur ist dort die Situation sehr viel dramatischer: Fleissig Hände waschen – Ohne fliessendes Wasser?! Abstand halten – Als Familie zu acht in einem einzigen Zimmer?! Zu Hause bleiben – Ohne ein Zuhause?!
«Bus der Hoffnung»
Im Mai 2019 besuchte unsere Geschäftsleiterin Maria Vitagliano Aleppo und Homs. Danach entschlossen wir uns, schnellstmöglich eine Lösung für die über 5000 Strassenkinder und die alleinerziehenden Mütter in Aleppo anzubieten. In Syrien gibt es schätzungsweise über 30’000 verlassene Kinder. Viele von ihnen haben den Krieg direkt erlebt und leben nun auf der Strasse. Mit all den Folgen, Nöten und Horrorsituationen, welche das Leben von Strassenkindern ausmachen. Eine Verbesserung für diese Situation versprechen wir uns durch das Projekt «Bus der Hoffnung». Damit erreichen wir unkompliziert und flexibel die am stärksten betroffenen Kinder und Jugendlichen und ihre Familien.
Sobald das Vertrauen aufgebaut ist, sehen wir eine Chance für diese Kinder in laufenden Aktionen integriert zu werden und damit einen ersten Schritt in eine bessere Zukunft zu gehen.
Hilfe für syrische Kinder und Familien in Homs
Erst seit Kurzem hat sich die Lage in der syrischen Stadt Homs beruhigt. Viele geflüchtete Syrer kehren zurück und suchen Zuflucht in der einstigen Millionenstadt Homs, die heute zu über 80 Prozent zerstört ist. Deshalb werden mit diesem Projekt vier bestehende Aufnahmezentren unterstützt. Den Familien in und um Homs werden als Nothilfe dringend benötigte Decken, Küchen-Sets, Hygiene-Sets und auch Kleidung abgegeben sowie Essensgutscheine verteilt. Neben den Aufnahmezentren muss das bereits erworbene Haus in Homs renoviert und als Gemeinschaftszentrum eingerichtet werden, damit auch dort Hilfsgüter, warme Mahlzeiten sowie psychologische Unterstützung und medizinische Nothilfe angeboten werden kann. Und ganz wichtig, es soll wieder mit regelmässigem Schulunterricht und Abgabe von Schulbüchern begonnen werden.
„Driving Doctors“ unterwegs in den Flüchtlingsunterkünften
Ein Team von Ärzten und Ärztinnen fahren seit 2018 in die libanesischen Flüchtlingsunterkünften und sorgen mit medizinischer und psychologischer Unterstützung bei Kindern und ihren Familien für eine präventive Gesundheitsversorgung. Wegen begrenztem Zugangs zu sauberem Wasser, mangelnder hygienischer Bedingungen sowie engen Zelt-Wohnverhältnissen, sind Kinder nicht nur den Krankheiten wie Masern und die Mütter der Grippe ausgesetzt, sondern sie kämpfen auch gegen Hauterkrankungen wie die Krätze. Dank dem mobilen Ärzte-Bus ausgerüstet mit einem Minilabor erhalten geflüchtete schwangere Frauen eine Vorsorgeuntersuchung und das Risiko von ansteckenden Krankheiten wird gemindert.
Familienhaus für Kinder
Das Projekt Familienhaus bietet Flüchtlingskindern, die verlassen wurden oder Waisen sind, einen Platz, um in einer Gemeinschaft aufwachsen zu können. Kleine Gruppen von acht bis zehn Kindern leben mit Hauseltern zusammen. Die Mitglieder in jedem Familienhaus teilen gemeinsame kulturelle, geschichtliche und religiöse Wurzeln. Zusammen werden sie einen Weg finden, um wieder eine soziale und menschliche Umgebung aufzubauen. Damit ist eine solide Grundlage für eine würdevolle Kindheit und Zukunft der Waisenkinder geschaffen. Dazu wird derzeit die Inneneinrichtung des Franziskanerklosters der Kustodie des Heiligen Landes in Tyros, Libanon, renoviert.
Mobiler Spielbus
Zwei mobile Spielbusse ausgestattet mit Spielsachen und Schulmaterialien besuchen einmal pro Woche zehn Flüchtlingslager in den Dörfern Deir al Ahmar im Bekaa-Tal, Kkarzabad/Zahle und in Menjez an der Grenze zu Syrien sowie im Quartier Bourj Hammoud in Beirut und in der Region von Tyre. Das mitreisende Betreuungsteam versorgt Kinder und Jugendliche mit Stiften, Büchern und Schreibblöcken als Grundlage für eine schulische Integration. Spielerische Aktivitäten und Gespräche sollen den Kindern helfen, ihren seelischen Schmerz zu lindern und trotz des Krieges wieder spielen, lernen und lachen zu können.
Wasser- und Hygiene-Nothilfe
Um die sanitäre und gesundheitliche Notlage in zehn Flüchtlingslagern zu verbessern, hat die Stiftung ein Wassertransportsystem mit Wassertanks und Bassins organisiert. Lastwagen mit 7500-Liter-Tanks liefern jeweils das Trinkwasser. Mit der Verteilung von Wasser einschliesslich der Abgabe von sanitären Sets wird ein Trinkwasser- und Hygienesystem eingerichtet und somit die Haushaltshygiene für die syrischen Familien und die Kinder in den Flüchtlingslagern gewährleistet. Zusätzlich gibt die Stiftung Grundnahrungsmittel ab.